Wann schauen Sie dem Publikum besser nicht in die Augen?
#Storytellity
- Was ist #Storytellity?
- Was sind die 25 Signalsätze zum Start einer Geschichte?
- Was verliert der Erzähler, wenn der Held keinen Mentor hat?
- Bei welcher Ausnahme darf der Held sein eigener Mentor sein?
- Wie viele Erzählertypen katastrophal schlechter Geschichten kennen Sie?
- Wie machen Sie aus jeder Geschichte eine emotionale Achterbahn?
- Warum sollten Geschichten eine Krise haben?
- Was macht eine Krise zur Krise?
- Durch welche zwei Zutaten wird eine Krise in einer Geschichte erst möglich?
- Was kann man von Kurt Vonnegut über Inszenierung lernen?
- Was verbindet Aschenputtel und das Neue Testament?
- Welche drei Erzähldramaturgien eignen sich für eine Rede am besten?
- Verwechseln Sie auch den „Mann im Loch“ mit der Heldenreise?
- Welche Geschichten sollten Sie nie erzählen?
- Was ist der Wert meiner Geschichte?
- Wie oft kann sich das Schicksal wenden?
- Wann hat eine Geschichte zu viel Charakter?
- Wie finden Sie die richtige Geschichte?
- Worauf kann keine Geschichte verzichten?
- Warum ist ein Held nie ein Held?
- Was hat der Held mit dem Publikum zu schaffen?
- Was darf dem Ende einer Geschichte nie fehlen?
- Welcher Ort lässt Ihre Geschichte lebendig werden?
- Welche Knotenpunkte bilden das zwingende Dreieck?
- Ist die Inszenierung Ihrer Geschichte wichtig?
- Sprechen Sie Storytelling?
- Was ist die richtige Mischung aus Erfahrung und Kontext?
- Was darf in einem Dialog nie passieren?
29 Wann schauen Sie dem Publikum besser nicht in die Augen?
Reden und Blickkontakt mit dem Publikum gehören zusammen. In diesem Kurzbeitrag lesen Sie, für welche Ausnahme das nicht gilt.
Der Blickkontakt mit dem Publikum signalisiert Präsenz. Redner, die keinen Blickkontakt halten, sind keine Redner auch wenn sie auf der Bühne reden.
Solche Aussagen klingen markig und auf den ersten Blick scheint da etwas dran zu sein. Doch das heißt natürlich nicht, dass es nicht Momente gäbe, in denen es falsch wäre, Blickkontakt mit dem Publikum zu halten.
Wie das? Stellen Sie sich vor, sie sitzen mit der Liebe Ihres Lebens in einem schönen Restaurant. Sie führen tiefgründige Gespräche und aus keinem speziellen Grund sagen Sie „Ich liebe Dich!“ So weit so schön. Nehmen wir an, dass kurz vorher der weltbekannte Regisseur Steven Spielberg just dieses Restaurant betritt. Während Sie also Ihre Liebeserklärung aussprechen, folgen Ihre Augen der Hollywood-Legende. Wie wird das wohl bei Ihrer großen Liebe ankommen?
Sehr wahrscheinlich werde die Worte ihre Wirkung verfehlen. Denn dieser Satz ist so intim, dass die Augen die Intimität auch aufrechterhalten müssen.
Das ist natürlich kein Geheimnis. Niemand wird im realen Leben so unsensibel sein. Außer natürlich Redner, die noch immer glauben, dass die Augen den Kontakt mit dem Publikum niemals unterbrechen sollten.
In dem Dialog einer Geschichte, schauen wir natürlich den imaginären Gesprächspartner an. Alles andere wirkt unglaubwürdig. In dem Fall gibt es also keinen Blickkontakt mit den Zuschauern. Die vermissen das auch nicht. Schließlich führen Sie ja einen spannenden Dialog auf der Bühne vor.
Allerdings gibt es auch eine Ausnahme von der Ausnahme. Angenommen Ihr Dialog kommt an eine problematische Stelle. Ihr Alter Ego weiß nicht, wie es antworten soll. Dann können Sie das Publikum natürlich in laut geäußerte Denkprozesse einschließen. Nach dem Motto: „Was würden Sie antworten?“ Danach wenden Sie sich wieder Ihrem imaginären Gesprächspartner zu und setzen den Dialog fort. Eigentlich ist das keine Ausnahme. Denn für diesen kurzen Moment lassen Sie den Dialog pausieren. Ähnliches passiert, wenn Sie dem Publikum eine Hintergrundinformation geben, damit es dem Gespräch besser folgen kann.
Regeln sind gut. Allerdings dürfen Sie auch Ihrer Kompetenz vertrauen, wenn Sie auf der Bühne stehen und dafür sorgen, dass Ihre Inhalte authentisch sind.
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