Sprechen Sie Storytelling?
#Storytellity
- Was ist #Storytellity?
- Was sind die 25 Signalsätze zum Start einer Geschichte?
- Was verliert der Erzähler, wenn der Held keinen Mentor hat?
- Bei welcher Ausnahme darf der Held sein eigener Mentor sein?
- Wie viele Erzählertypen katastrophal schlechter Geschichten kennen Sie?
- Wie machen Sie aus jeder Geschichte eine emotionale Achterbahn?
- Warum sollten Geschichten eine Krise haben?
- Was macht eine Krise zur Krise?
- Durch welche zwei Zutaten wird eine Krise in einer Geschichte erst möglich?
- Was kann man von Kurt Vonnegut über Inszenierung lernen?
- Was verbindet Aschenputtel und das Neue Testament?
- Welche drei Erzähldramaturgien eignen sich für eine Rede am besten?
- Verwechseln Sie auch den „Mann im Loch“ mit der Heldenreise?
- Welche Geschichten sollten Sie nie erzählen?
- Was ist der Wert meiner Geschichte?
- Wie oft kann sich das Schicksal wenden?
- Wann hat eine Geschichte zu viel Charakter?
- Wie finden Sie die richtige Geschichte?
- Worauf kann keine Geschichte verzichten?
- Warum ist ein Held nie ein Held?
- Was hat der Held mit dem Publikum zu schaffen?
- Was darf dem Ende einer Geschichte nie fehlen?
- Welcher Ort lässt Ihre Geschichte lebendig werden?
- Welche Knotenpunkte bilden das zwingende Dreieck?
- Ist die Inszenierung Ihrer Geschichte wichtig?
26 Sprechen Sie Storytelling?
Einen Meister unter den Geschichtenerzählern erkennen wir nahezu sofort. Denn die besten Geschichten werden in der richtigen Sprache erzählt. In diesem Kurzbeitrag lesen sie, welche das ist und wie Sie sie selbst für sich einsetzen können.
Geschichtenerzähler sind darauf angewiesen, dass ihr Publikum die Hauptarbeit macht. Im Kopf des Zuschauers entsteht ein Bild von dem, was sie erzählen. Wir können ihn dabei unterstützen, indem wir seine Fantasie durch eine alle Sinne ansprechende Sprache inspirieren.
Im Allgemeinen beschreiben wir, was wir sehen. Doch das beschneidet die Erfahrung um das Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Bauen wir diese Sinne in unsere Geschichte ein, hat sie eine viel stärkere Wirkung. Das Akronym VAKOG fasst diese fünf Sinne kompakt zusammen. (siehe untenstehende Grafik)
Ein Beispiel: „Ich setzte mich in meinen brandneuen Wagen“, löst sicherlich eine Vorstellung beim Zuschauer aus. Aber was passiert, wenn ich auch andere Sinne anspreche? „Ein kleiner Zug am Türgriff ließ die randlose Scheibe mit einem sanften Schmatzen einen Zentimeter nach unten fahren. Als ich die Tür weiter aufziehe, umhüllt mich dieser einmalige Geruch eines brandneuen Wagens. Der Sitz drückt mich sanft in die richtige Haltung. Während ich meine Finger über das Leder des Lenkrads gleiten lasse, fühle ich ein klein wenig Besitzerstolz. Wie lange hatte ich auf diesen Wagen warten müssen?“
Die zweite Schilderung wird in den meisten Fällen zu viel des Guten sein. Sie ist allerdings angemessen, wenn der Held sein Auto in der nächsten Szene in einen Straßengraben setzt.
Damit sind wir auch schon beim größten Risiko der sinnlichen Erzählung: die Übertreibung. Wie bei allen guten Dingen ist Augenmaß immer ein guter Ratschlag.
Sinnliche Sprache ist die Sprache der Geschichtenerzähler. Allerdings müssen wir nicht in jeder Szene alle fünf Sinne ansprechen. Mitten in der Geschichte möchte unser Publikum vor allen Dingen wissen, wie es weitergeht. Verlieren wir uns dann in Beschreibungen, verlieren wir auch unsere Zuschauer.
Sie nutzen sinnliche Sprache, um die Fantasie zu inspirieren. Ist das erledigt, stehen opulente Sinnesexplorationen der Spannung im Weg. Wenn Sie schon beim Einsteigen die sinnliche Erfahrung eines neuen Autos geschildert haben, muss niemand hören, dass der Neuwagengeruch den unglücklichen Fahrer auch während des Überschlags einhüllt. Das kann sich jeder denken. Diesen Transfer leistet auch das Vorstellungsvermögen des uninspiriertesten Zuschauers noch ohne Hilfestellung.
Wechseln Sie stattdessen während Ihrer Erzählung immer mal wieder den Sinneskanal. Das bereichert die Geschichte. Zum Beispiel: „Ronny umarmte mich so fest, dass ich seine Lederjacke schmecken konnte.“
Flechten Sie bei Ihrer nächsten Geschichte unterschiedliche Sinneswahrnehmen mit ein. Ihre Zuschauer merken garantiert den Unterschied.
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