Dieser Beitrag ist Teil 13 von 30 der Serie #Storytellity

13 Verwechseln Sie auch den „Mann im Loch“ mit der Heldenreise?

Hagen von Tronje ermordet Siegfried

Hagen von Tronje ermordet Siegfried #Nibelungenlied

In diesem Kurzbeitrag lesen Sie, wie fundamental sich die Heldenreise und Kurt Vonneguts „Mann im Loch“ unterscheiden.

Bevor ich mich intensiv mit beiden Handlungs-Formaten befasst hatte, schien es mir selbst ganz logisch, dass Kurt Vonneguts „Man in the hole“ eine Art Heldenreise light ist.

Vermutlich liegt es daran, dass der Held in der Heldenreise eine Zeit erlebt, in der er sich beweisen muss und dabei auch einen Tiefpunkt erlebt. Auch die Funktion des Mentors gibt es in beiden Formaten.

Doch die Unterschiede sind viel größer als die Gemeinsamkeiten. Die Heldenreise ist immer dadurch gekennzeichnet, dass der Held sich dem Abenteuer zunächst verweigert. In nahezu jedem Hollywoodstreifen hat der Held keine Lust, sich ins Abenteuer zu stürzen.

Der Mann im Loch hat hingegen keine Wahl. Sein Abenteuer beginnt mit der Krise, ab der er die Kontrolle über die Situation verliert. Da hülfe auch keine Fundamentalverweigerung mehr.

Die Heldenreise besteht aus 12 Abschnitten, während der Mann im Loch nur fünf Szenen hat.

Die 12 Abschnitte der Heldenreise

Die 12 Abschnitte der Heldenreise

Der Mann im Loch trifft in seinem Abenteurer seinen Mentor, der Held der Heldenreise trifft darüber hinaus den Schatten, die Schwellenwächter, Gestaltwandler, den Herold, Verbündete und Regelbrecher und Gauner.

Warum also konnte ich glauben, dass die beiden Formate Ähnlichkeit hätten? Ganz einfach: Ich habe es von einem Trainer so gehört. Vielen scheint das so gegangen zu sein. Denn ich begegne fast überall Menschen, die von einer Heldenreise sprechen und die Dramaturgie des „Man in a hole“ erzählen.

Seitdem lese ich gerne selbst nach. Mit Hilfe des  Standardwerks von Joseph Campbell „Der Heros in tausend Gestalten“ lernt man, garantiert jede Heldenreise von einem anderen Handlungstyp zu unterscheiden.

Geschichtenerzählen war ganz sicher keine meiner Stärken. Ich musste mir alles erarbeiten, unzählige Bücher lesen und natürlich auch scheitern. Irgendwann wusste ich allerdings so viel darüber, dass ich anderen noch etwas beibringen konnte und sogar meine eigene Methode entwickelt habe. Die Story Matrix ist einfach. Sie erspart den peinlichen Moment, wenn Du merkst, dass Deine Zuschauer nichts mit Deiner Geschichte anfangen können. Peinlich deshalb, weil Du ja zu Ende erzählen musst.

Die Story Matrix funktioniert für jeden. Deshalb habe ich ein Buch über die Methode geschrieben.

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