6 Wie machen Sie aus jeder Geschichte eine emotionale Achterbahn?
Wer eine Geschichte so erzählt, wie sie passiert ist, hat das Wesen des Geschichtenerzählens nicht verstanden. Der Erzähler transformiert sein Erlebnis in eine Erzählung, der das Publikum atemlos folgt. Das reale Erlebnis dagegen hat unnötige Längen und entwickelt sich oft nur langsam. Oft gibt es zu viele bewegliche Teile, um alles im Blick zu behalten. Die Botschaft des Erlebnisses ist selten so klar, wie wir das in einer Rede erwarten.
Daher bereiten gute Geschichtenerzähler ihre Geschichten entsprechend auf. Zur emotionalen Achterbahn wird eine Geschichte, indem es zu einem großen emotionalen Abstand zwischen einer Szene und der nächsten kommt.
In der Story Matrix gibt es dafür die Krise (2). In ihr erfährt der Held einen Kontrollverlust und verliert dabei nahezu alles. Am Ende der Krise bleibt ihm nur noch Eines: Verzweiflung. Die Szene vor der Krise nennt sich Normale Welt (1) und sie symbolisiert das normale Leben als ein Idyll am Anfang der Geschichte. Die Krise schafft den maximalen Kontrast zwischen Normaler Welt und dem Abgrund (3), in den der Held am Ende gefallen sein wird. Dort trifft er auch seinen Mentor, der ihm dabei hilft, eine Lösung zu finden.
Aber wir reden ja von einer Achterbahn. Daher geht es nach dem Abgrund mit dem Aufstieg (4) wieder nach oben , nachdem der Held die Lösung für das Problem gefunden hat, das den Kontrollverlust verursacht hatte. Am Ende schließlich die Rückkehr (5) in die Normale Welt. Er ist glücklich, hat etwas gelernt (Botschaft) und er weiß sie sehr viel mehr zu schätzen als in der ersten Szene der Geschichte.
Tatsächlich lässt sich jedes Erlebnis als emotionale Achterbahn aufbereiten. Inszenieren Sie Ihre Geschichte auf diese Weise, erzählen Sie Ihrem Publikum eine denkbar spannende und mitreißende Geschichte.
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