#Storytellity
- Was ist #Storytellity?
- Was sind die 25 Signalsätze zum Start einer Geschichte?
- Was verliert der Erzähler, wenn der Held keinen Mentor hat?
- Bei welcher Ausnahme darf der Held sein eigener Mentor sein?
- Wie viele Erzählertypen katastrophal schlechter Geschichten kennen Sie?
- Wie machen Sie aus jeder Geschichte eine emotionale Achterbahn?
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- Was macht eine Krise zur Krise?
- Durch welche zwei Zutaten wird eine Krise in einer Geschichte erst möglich?
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- Was verbindet Aschenputtel und das Neue Testament?
12 Welche drei Erzähldramaturgien eignen sich für eine Rede am besten?
In diesem Kurzbeitrag erfahren Sie, welche drei Erzähldramaturgien sich am besten für eine Rede eignen und welche Maßstäbe dafür angelegt werden sollten.
Redner müssen ihre Geschichten in kurzer Zeit mit maximaler Wirkung für ihr Publikum aufbereiten. Daher kommen klassische Formen, wie die Heldenreise mit ihren 12 Entwicklungsschritten nicht in Frage.
Stattdessen nutzen sie oftmals die Formate „Man in the hole“, „Boy meets girl“ und „Cinderella“ (Aschenputtel). Die drei Dramaturgien unterscheiden sich in der Startsituation und der Platzierung der Krise(n).
Beim „Man in the hole“ – dem Mann im Loch, führt der Erzähler seinen Helden über die Normale Welt ein. Sie dient als Referenzmaßstab, um nach dem Absturz in die Krise zeigen zu können, was der Held verloren hat.
Bei „Boy meets girl“ – junger Mann trifft junge Frau, läuft es genau andersherum. Auch hier startet der Held (der junge Mann) in der Normalen Welt. Von ihr erlebt er einen kometenhaften Aufstieg in die Sphären des Glücks der großen Liebe. Aber auf den Höhepunkt seines Glücks passiert etwas. Ein Missverständnis oder ein Geheimnis wird offenbart und zerstört die Beziehung der beiden. Sie stürzen in eine Krise und in der Folge in einen Abgrund, viel tiefer als die Normale Welt. Denn beide kennen jetzt das Glück der großen Liebe. Die Welt ist nicht mehr die gleiche ohne diese Liebe.
Bei „Cinderella“ – Aschenputtel – startet die Heldin schon in prekären Verhältnissen. Ihre Stiefmutter und deren Töchter behandeln Aschenputtel als Dienstbotin und Fußabtreter. Eine gute Fee verhilft Aschenputtel durch ihren Zauber zu einem schönen Ballkleid und einer Kutsche. So ausgestattet kann sie auf den Ball im Schloss gehen und das Herz des Prinzen für sich gewinnen. Just als es am schönsten ist, schlägt die Uhr Mitternacht und Aschenputtel muss fluchtartig das Fest verlassen, da der Zauber der Fee seine Wirkung verliert. Im Kontrast zu dem Tanz mit dem Prinzen wirkt ihr altes Leben danach deprimierend.
Der Mann im Loch bekommt unerwartet Hilfe und Rat von einem Mentor, der ihm so hilft, um eine Erkenntnis reicher wieder in seine Normale Welt zurückzukehren.
Der junge Mann und die junge Frau können sich wieder versöhnen und haben danach alle Zeit der Welt, ihr Glück zu genießen.
Aschenputtel schließlich wird via gläsernem Schuh als die große Liebe des Prinzen identifiziert und heiratet ihn. Wenn Sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute.
Alle diese Formate haben eines gemeinsam: Der große Kontrast durch krisenhafte Abstürze. Das Publikum fühlt mit und lernt (hoffentlich) den Helden und seine Probleme zu verstehen. So entsteht Spannung und gleichzeitig steigt die Bereitschaft, Lösungen und Botschaften zu hören.
Andere Erzähldramaturgien können innerhalb kurzer Erzählzeit nicht die gleiche Wirkung entfalten.
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